Fliesen auf einem Holzfußboden verlegen

Zu verfliesende Holzuntergründe zählen grundsätzlich zu kritischen Untergründen. Es ist mit besonderer Sorgfalt vor zu gehen. Zunächst ist zu prüfen, ob der Holzbodenbelag fest liegt. Ggf. sind die Holzdielen nachzuschrauben (nicht nageln!). Um alle haftmindernde Bestandteile vom Untergrund zu entfernen, wird der Belag angeschliffen und abgesaugt. Jetzt sind evtl. Fugen zwischen den Dielen mit einem Acryl zu schließen (z.B. weber.fug 888).


Es wird mit dem Neuaufbau begonnen. Dazu ist zu entscheiden, ob der Boden ausgeglichen werden muss, oder ob der Boden so gerade ist, dass unmittelbar mit der Verklebung des Fliesenbelages begonnen werden kann.
In jedem Fall wird der Boden grundiert. Ist die Konstruktion nicht bekannt, die sich unter dem Holzfußboden befindet, empfehlen wir eine Epoxidharzgrundierung (z. B. weber.prim 807), die noch im frischen Zustand mit Quarzsand, Körnung 0,7 – 1,2 mm, im Überschuss abgesandet wird. Am nächsten Tag wird der überschüssige Quarzsand restlos entfernt (abkehren und absaugen).

Sollte nun ausgeglichen werden müssen, ist folgende Vorgehensweise zu beachten:

Es wird ein Gewebe mit einer Maschenweite von 8 mm und einer Überlappung der Gewebekanten von 10 cm auf dem Boden fixiert (z.B. weber.sys 987). An den Wänden ist bis Oberkante des zu erwartenden Fliesenbelag ein Abstellstreifen von 10 mm dicke an zu bringen. Dann wird eine schnellabbindende Bodenausgleichsmasse (z.B. weber.plan 825 von 1 – 25 mm) in einer Schichtdicke von mindestens 10 bis 25 mm eingebaut. Sollte kein Ausgleich erforderlich sein, kann sofort auf der Grundierung wie folgt weitergearbeitet werden.
Am nächsten Tag wird zur Trittschalldämmung und zur Lastverteilung eine Trittschalldämmmatte (z. B. weber.sys 832 in 4, 9 oder 15 mm dick) mit einem pulverförmigen Dispersionskleber verlegt (z.B. weber.xerm 843 F). Beim Verkleben ist zu beachten, dass keine Kreuzfugen entstehen, die Matten dicht an dicht verklebt und bis dicht an den Randdämmstreifen verlegt werden.
Jetzt wird der Fliesenbelag – Mindestfliesengröße 15 x 15 cm – verklebt. Das geschieht ohne weitere Grundierung mit dem pulverförmigen Dispersionskleber (z.B. weber.xerm 843 F).
Nach Durchtrocknung des Belages ist abschließend die Verfugung aus zu führen. Hier wird eine Flexfuge (z. B. weber.fug 877) eingesetzt.
Der Boden-/ Wandanschluss ist im gleichen Farbton wie die Bodenfuge mit Silikon auszuführen (z. B. weber.fug 880).

Schlussbemerkung:

Wie Sie sehen, ist die Fliesenverlegung auf Holzuntergründen recht aufwändig. Wenn Sie aber Freude an dem Ergebnis auf lange Sicht haben möchten, sind die einzelnen Arbeitsschritte zwingend einzuhalten.
Bei allen eingesetzten Produkten sind die Verarbeitungshinweise der technischen Merkblätter zu beachten.